Hamm

Hamm
I
Hạmm,
 
kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, in breiter, flacher Talniederung zu beiden Seiten der Lippe, 50-102 m über dem Meeresspiegel, am Nordostrand des Ruhrgebietes, 181 800 Einwohner; Oberlandesgericht, Landesarbeitsgericht, Landeszentralbank, Zentrum für ökologisches Planen und Bauen Nordrhein-Westfalen, Institut für Heilpädagogik, Freilichtbühne, Ausstellungsgelände, Tierpark, Gustav-Lübcke-Museum (Ägyptische Sammlung, Vor- und Frühgeschichte, Kunst des 20. Jahrhunderts, Münzsammlung); im Maximilianpark der von Horst Rellecke 1983/84 errichtete Glaselefant. Wichtiger Bahnknotenpunkt und Rangierbahnhof; Steinkohlenbergbau, Draht- und Eisenindustrie, Maschinenbau, chemische, Nahrungsmittelindustrie; zentraler Nutzviehmarkt. Hafen am Datteln-Hamm-Kanal (Lippe-Seitenkanal).
 
 
Evangelische Pauluskirche (13./14. Jahrhundert), eine gotische Hallenkirche, im Chor hohe Maßwerkfenster; katholische Pfarrkirche Sankta Agnes (1507-15). In Hamm-Mark evangelische Pfarrkirche (Teile wohl Anfang des 10. Jahrhunderts, sonst 12.-14. Jahrhundert) mit reicher Ausmalung des Chores (um 1330); in Hamm-Uentrop hinduistischer Tempel (südindischer Baustil; eingeweiht 2002).
 
 
1227 ließ Adolf I. von Altena, Graf von Mark (✝ 1249), zur Sicherung eines Lippeübergangs im Winkel von Lippe und Ahse (»im Hamme«) eine Siedlung anlegen, die bald befestigt wurde. Die planmäßig ausgebaute Stadt (1279 Stadtrechtsbestätigung) zählte in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zur Hanse und war im 16. Jahrhundert neben Unna märkischer Prinzipalstadt der Hanse. Nach großen Bränden und Schleifung der Festungswerke (1763) wurde die Stadt neu aufgebaut. 1614, endgültig 1666 fiel Hamm an Brandenburg-Preußen; bis 1809 war es Hauptstadt der Grafschaft Mark. 1975 wurde Bockum-Hövel eingemeindet.
 
 
750 Jahre Stadt H. (1976);
 
H. - Zentrum in der Region, hg. v. W. Fiehe (1983).
 
II
Hạmm,
 
Peter, Schriftsteller, * München 27. 2. 1937; arbeitete in verschiedenen Berufen, veröffentlichte 1954 erste Lyrik (1956 Lesung bei der Gruppe 47), seit 1964 Kulturredakteur beim Bayrischen Rundfunk; auch als Kritiker und Herausgeber wichtiger Vermittler von Literatur. Hamms eigenes Werk umfasst v. a. Lyrik, die sich anfangs an der klassischen Moderne orientierte (»Sieben Gedichte«, 1958). Nach langer Pause (u. a. publizistische Tätigkeit für die 68er-Protestbewegung) erschienen 1981 »Der Balken«, 1985 »Die verschwindende Welt«. Die knappen, von Musikalität geprägten Verse reflektieren nun menschliche Grunderfahrungen und ästhetische Themen. Zu Hamms Werk gehören neben zahlreiche Essays auch Fernseh- und Kinofilme, für die er die Drehbücher schrieb und Regie führte (»Alfred Brendel spielt Schubert«, Fernsehserie, 1970-72).

Universal-Lexikon. 2012.

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